Geschichte des Hauses
Das Haus der Weimarer Republik befindet sich in einem historischen Gebäude auf geschichtsträchtigem Grund. Im Mittelalter befand sich hier ein Franziskanerkloster. Nach dessen Auflösung im Zuge der Reformation wurden die Gebäude säkular genutzt. Anfang des 19. Jahrhunderts entstand nach Entwürfen von Clemens Wenzeslaus Coudray eine Wagenremise direkt am heutigen Theaterplatz, in der die Kutschen des Großherzogs Platz fanden. Direkt dahinter befand sich das Zeughaus, in dem bis Ende des 18. Jahrhunderts Waffen gelagert wurden. Im Jahr 1887 wurde es vom Großherzog dem Weimarer Künstlerverein gestiftet, der hier gut besuchte Feste durchführte und Künstlern zeitweise eine Unterkunft bot, darunter Richard Strauss, Engelbert Humperdinck, Max Liebermann und Edward Munch. Die Wagenremise wurde schließlich als Kulissenhaus für das Theater genutzt und war 1919 kurzzeitig Quartier des Freikorps Maercker, welches mit dem Schutz der Nationalversammlung beauftragt war.
Am 9. Februar 1945 gab es einen Luftangriff auf die im Theater befindliche Rüstungsfabrik, dabei entstanden im benachbarten Zeughof schwere Zerstörungen. Vom Künstlerhaus blieb nur das Erdgeschoss übrig, das Kulissenhaus wurde stark beschädigt. Zehn Jahre später fand die Eröffnung einer Kunsthalle statt, dafür wurden bauliche Reste der Wagenremise um einen Hallenneubau erweitert. In der Kunsthalle gab es bis Anfang der 1990er Jahre zahlreiche Wechselausstellungen, die vom Publikum rege besucht wurden.
Als schließlich die Gründung des Bauhauses in Weimar stärkere Beachtung fand, wurde 1994 in der Kunsthalle ein provisorisches Museum eingerichtet. Es war bis zum Frühjahr 2018 geöffnet und hat heute seinen Sitz in einem Neubau am Stephane-Hessel-Platz. Dadurch entstand die Möglichkeit, am Theaterplatz das Haus der Weimarer Republik einzurichten.

Künstlerheim im Zeughof, ehem. Zeughaus

Altes Bauhaus-Museum am Theaterplatz 2016