Gewalt gegen Weimar. Zerreißproben der frühen Republik 1918 – 1923
Am Anfang von Deutschlands erster Demokratie steht eine gewaltfreie Revolution. Widerstandslos geben die Monarchen im November 1918 ihre Macht ab. Das Kaiserreich wird zur Republik. Nur wenige Wochen später jedoch schlägt der friedliche Beginn in Gewalt um. Umsturzversuche, Anschlagsserien und Putschpläne von rechts wie links bedrohen das Reich in seinen Grundfesten. Die Kämpfe um die Zukunft Deutschlands belasten die Gründungsgeschichte der Weimarer Republik mit einem Erbe, das sie nicht mehr abzuschütteln vermag.
Die multimediale Ausstellung »Gewalt gegen Weimar« veranschaulicht die Facetten der Gewalt in den Jahren 1918 bis 1923. Aus acht Blickwinkeln wird sichtbar, wie Extremisten und Separatisten das Land an den Rand eines Bürgerkriegs bringen, mit welch drastischen Mitteln der Staat vorgeht und wie Sprache und Literatur der Zeit auf die Brutalität der Ereignisse reagieren. In der Zusammenschau stellt die Ausstellung zugleich die Frage nach den Kontinuitätslinien einer langen Geschichte politischer Gewalt in Deutschland – über die Weimarer Republik hinaus bis heute.