Archiv unserer Sonderausstellungen

25.10.24 bis 09.03.25

Am Anfang von Deutschlands erster Demokratie steht eine gewaltfreie Revolution. Widerstandslos geben die Monarchen im November 1918 ihre Macht ab. Das Kaiserreich wird zur Republik. Nur wenige Wochen später jedoch schlägt der friedliche Beginn in Gewalt um. Umsturzversuche, Anschlagsserien und Putschpläne von rechts wie links bedrohen das Reich in seinen Grundfesten. Die Kämpfe um die Zukunft Deutschlands belasten die Gründungsgeschichte der Weimarer Republik mit einem Erbe, das sie nicht mehr abzuschütteln vermag.

Die multimediale Ausstellung »Gewalt gegen Weimar« veranschaulicht die Facetten der Gewalt in den Jahren 1918 bis 1923. Aus acht Blickwinkeln wird sichtbar, wie Extremisten und Separatisten das Land an den Rand eines Bürgerkriegs bringen, mit welch drastischen Mitteln der Staat vorgeht und wie Sprache und Literatur der Zeit auf die Brutalität der Ereignisse reagieren. In der Zusammenschau stellt die Ausstellung zugleich die Frage nach den Kontinuitätslinien einer langen Geschichte politischer Gewalt in Deutschland – über die Weimarer Republik hinaus bis heute.

06.02.24 bis 29.09.24

Deutschland 1925: Die Weimarer Republik rückt nach rechts. Nach dem frühen Tod des Sozialdemokraten Friedrich Ebert wählen die Deutschen den erzkonservativen Paul von Hindenburg zu ihrem neuen Staatsoberhaupt. Es ist ein Machtwechsel von historischer Tragweite, wie sich erst Jahre später herausstellen wird.

Die Sonderausstellung „Zwei Welten – eine Republik.“ beleuchtet die Lebenswege beider Reichspräsidenten, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Ebert arbeitet sich aus kleinsten Verhältnissen vom Sattlerlehrling bis zum Politiker nach oben, bis ihn die Novemberrevolution 1918 an die Staatsspitze katapultiert. Hindenburgs militärische Karriere dagegen ist mit 66 Jahren schon vorbei, als er für den Ersten Weltkrieg reaktiviert wird und durch Schlachtenglück zum Nationalhelden aufsteigt.

Wie bewahrte Ebert die Republik in ihren schweren Anfangsjahren vor dem Untergang? Was bewog die Deutschen, zu Beginn der „Goldenen Zwanziger“ Hindenburg zu wählen? Und was sollte ein Staatsoberhaupt generell an Eigenschaften mitbringen? Auf diese und weitere Fragen möchte die Sonderausstellung Antworten geben. Die Besucher erfahren, wie die beiden „Ersatzkaiser“ der Weimarer Republik ihr Amt prägten und es auf so verschiedene Art interpretierten. Sie zeigt uns damit auch, wie wichtig es ist, wer im entscheidenden Moment an den Schalthebeln der Macht sitzt.

06.05.23 bis 07.01.24

1923 brechen in Deutschland alle Dämme: Die Inflationsspirale dreht sich immer schneller, die Währung stürzt ins Bodenlose. Für die Zeitgenossen sind es Monate, in denen alle Gewissheiten auf den Kopf gestellt scheinen. Die grotesken Auswüchse einer grenzenlosen Geldentwertung brennen sich tief in das kollektive Gedächtnis der Deutschen ein.

Die Hyperinflation vor 100 Jahren ist eines der Schlüsselereignisse der deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert. Das Erlebnis der fast vollständigen Vernichtung aller Geldersparnisse, der wirtschaftliche Ruin breiter Schichten des Volkes und die daraus resultierenden Ängste beschäftigen uns bis heute. Mit ihren verheerenden Auswirkungen hatte die Hyperinflation einen erheblichen Anteil an der Zerstörung der Weimarer Republik nur ein Jahrzehnt später. Sie verwandelte unzählige Biografien in Verlierergeschichten und erschütterte die Menschen womöglich noch stärker als die Kriegsniederlage fünf Jahre zuvor.

Die Sonderausstellung stellt die Frage nach Ursachen und Schuld für die Hyperinflation als einer Erblast des verlorenen Krieges. Sie lässt Zeitgenossen zu Wort kommen, die die Auswirkungen der Inflation plastisch schildern – ob als Leidtragende oder Profiteure. Besucher erfahren die aberwitzigen Auswüchse der Inflation ebenso wie deren abruptes Ende durch die Währungsreform im Winter 1923/24. Schließlich stellt die Ausstellung die Frage nach der Gefahr einer Rückkehr der Hyperinflation – und ob 2023 das neue 1923 werden kann.

Trauma 23 - Deutschlands Hyperinflation vor 100 Jahren - Veranstaltungsankündigung

Ausstellung

Unsere Ausstellung zur Weimarer Republik erzählt die Geschichte der ersten deutschen Demokratie in ihrer ganzen Komplexität. Gehen Sie auf Entdeckungsreise und nutzen Sie dabei unser breites Angebot an Exponaten, Fotos, Kurzfilmen und interaktiven Elementen.

Geschichte des Hauses

Das historische Gebäude am Weimarer Theaterplatz, Anfang des 19. Jahrhunderts von Clemens Wenzeslaus Coudray entworfen, beherbergte schon den Fuhrpark des Großherzogs und die Kulissen des Theaters. Erfahren Sie mehr über die wechselvolle Geschichte unseres Domizils.
Erweiterungsbau des HdWR

Geschichte des Projektes

Aus einer mutigen Idee wurde Wirklichkeit: Die Entstehung des Hauses der Weimarer Republik zeigt in beeindruckender Weise, was bürgerschaftliches Engagement bewirken kann und wie ein lange vernachlässigter Zeitabschnitt der deutschen Geschichte in den Fokus der Öffentlichkeit tritt.