Trauma 23 – Germany’s Hyper Inflation 100 Years ago
06.05.23 until 07.01.24
1923 brechen in Deutschland alle Dämme: Die Inflationsspirale dreht sich immer schneller, die Währung stürzt ins Bodenlose. Für die Zeitgenossen sind es Monate, in denen alle Gewissheiten auf den Kopf gestellt scheinen. Die grotesken Auswüchse einer grenzenlosen Geldentwertung brennen sich tief in das kollektive Gedächtnis der Deutschen ein.
Die Hyperinflation vor 100 Jahren ist eines der Schlüsselereignisse der deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert. Das Erlebnis der fast vollständigen Vernichtung aller Geldersparnisse, der wirtschaftliche Ruin breiter Schichten des Volkes und die daraus resultierenden Ängste beschäftigen uns bis heute. Mit ihren verheerenden Auswirkungen hatte die Hyperinflation einen erheblichen Anteil an der Zerstörung der Weimarer Republik nur ein Jahrzehnt später. Sie verwandelte unzählige Biografien in Verlierergeschichten und erschütterte die Menschen womöglich noch stärker als die Kriegsniederlage fünf Jahre zuvor.
Die Sonderausstellung stellt die Frage nach Ursachen und Schuld für die Hyperinflation als einer Erblast des verlorenen Krieges. Sie lässt Zeitgenossen zu Wort kommen, die die Auswirkungen der Inflation plastisch schildern – ob als Leidtragende oder Profiteure. Besucher erfahren die aberwitzigen Auswüchse der Inflation ebenso wie deren abruptes Ende durch die Währungsreform im Winter 1923/24. Schließlich stellt die Ausstellung die Frage nach der Gefahr einer Rückkehr der Hyperinflation – und ob 2023 das neue 1923 werden kann.